Familienwappen, Wappen, Wappenstiftung, Wappensuche, Wappendarstellung, Deutsche Wappenrolle, Verein HEROLD, kirchliche Heraldik, Wappengutachten, Stammbaum, Ahnentafel, Namensbedeutung, Beratung
Mikulas Krejcik z Radimovic
Heraldiker MdH und Akademischer Kunstmaler
Seit 1990 auf dem Gebiet der Heraldik tätig
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Wappenschwindel - Wappenhandel |
An dieser Stelle werden nur die einzelnen Aspekte zum Thema Wappenschwindel und Wappenhandel in der Gegenwart aufgeführt. Diese Aufstellung erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
1.) Kommerzielle Unternehmen, unter dem Mantel einer "wissenschaftliche" Institution sind hier an erster Stelle zu nennen und diese werben meist mit folgenden hoch trabenden Worten:
Mit heraldischen Mitarbeitern, die möglichst einen Doktortitel haben. Meist sind diese Personen "wissenschaftliche Leiter" und oft auch Präsident einer Wappenrolle. Bewußt soll hier der Eindruck erweckt werden, dass es sich um einen Heraldiker mit Hochschulabschluss handelt, mit vielen Titeln und Funktionen, quasi ein "heraldischer Rambo". In Wirklichkeit handelt es sich hier um einen knallharten Geschäftsmann, der sich nur gut zu verkaufen weis.
Dann wird behauptet, dass man der direkte Nachfolger dieses oder jenes verstorbenen Heraldikers ist - der "bei den größten Heraldiker des letzten Jahrhunderts" einzureihen ist und der vielleicht noch als "Wappen-Papst" bezeichnet wird. Auf die meisten Personen macht dies Eindruck.
Man beeindruckt durch eine umfangreiche Liste eines "wissenschaftlichen Beirates", in dem meist ausländische Personen aufgeführt sind.
Es werden alle möglichen Bekenntnisse zu Ethik und Moral gemacht, sowie soziales Engagement zur Schau gestellt.
Eine lange Liste von Promineten aus Kultur und Politik, darunter hohe Regierungsmitglieder, welche dort ihr Familienwappen in Auftrag gegeben haben, werden als Referenzen angeführt und sollen Vertrauen erwecken.
Die Tatsachen sehen jedoch anders aus:
Einen Doktortitel in Heraldik gibt es aber nicht. Ein Doktortitel sagt noch lange nichts über die Qualifikation eines Heraldikers aus. Die Bezeichnung Heraldiker ist ja noch nicht einmal gesetzlich geschützt. Von diesem Hintergrund ist auch die Bezeichnung "wissenschaftlicher Leiter" mit Vorsicht zu genießen. Der Umstand, dass die Betreffenden auch noch Präsident einer hauseigenen Wappenrolle sind, zeigt ganz klar, dass es hier nicht um seriöse Heraldik geht. KEIN SERIÖSER HERALDIKER wird seine eigene Wappenrolle gründen und quasi seine eigenen Wappenbriefe herausgeben!
Mit der Behauptung, dass man der direkte Nachfolger dieses oder jenen verstorbenen Heraldikers ist, soll nur unbegründetes Vertrauen geschaffen werden. Den wenigsten Personen ist bekannt, dass z.B. der größte deutsche Heraldiker des letzten Jahrhunderts in Wirklichkeit Prof. Otto Hupp war, der heute allgemein in weiten Kreisen unbekannt ist.
Kein seriöser Heraldiker wird bei einer solchen Institution Mitglied in dem "wissenschaftlichen Beirat" werden! Das lockt nur Personen an, die auf diese Weise ihren eigenen Vorteil suchen. Und eine reine Mitgliedschaft in einer heraldischen Vereinigung sagt zudem auch noch lange nichts über die Qualifizierung des betreffenden Heraldikers aus.
Auch die Bekenntnisse zu Ethik, Moral und zur Schau getragenes soziales Engagement sollen nur Vertrauen schaffen. Nicht mehr und nicht weniger. Diese "Werbungskosten" werden natürlich durch die überzogenen Preise bei den beeindruckten Kunden wieder rein geholt.
Die lange Listen von Prominenten aus Politik und Kultur, die solche Firmen gerne als Referenzen im Internet vorstellen, zeigt in Wirklichkeit nur die erschreckend große Menge der von ihnen bisher über den Tisch gezogenen Personen auf.
In Wirklichkeit sind diese Firmen gezwungen, zuerst die Kosten für ihren unverhältnismäßig großen Verwaltungsaufwand rein zu holen. (Schauen Sie sich ruhig einmal die Seite mit den Fotos der vielen Mitarbeiter in der Verwaltung der Institutionen an, die auch bezahlt werden müssen.) Die heraldischen Arbeiten werden von ihnen meist nicht selber übernommen, sondern werden dann an mehr oder weniger qualifiziere - und oft auch nicht namentlich genannte - "Heraldiker" weiter gegeben, die dann ja auch noch bezahlt werden müssen. Und am Ende muss bei der "wissenschaftlichen" Institution natürlich auch noch ein Gewinn zu verzeichnen sein. Das Ergebnis sind auf jeden Fall saftige "Apothekenpreise" (oft 300%) - und nicht selten zudem auch noch minderwertige Wappen.
2.) Firmen, die sogenannte Familienbücher verkaufen Diese operieren aus dem Ausland und entziehen sich damit dem nationalen Strafrecht ihrer betrogenen Kunden. Da werden für jeden Familiennamen Bücher angeboten, die natürlich auch ein Familienwappen enthalten. In Wirklichkeit ist das Druckwerk nichts mehr als ein weltweites Adressverzeichnis mit einer mehr oder weniger zutreffenden Namensdeutung. Der Kunde wird nicht darüber informiert, dass ein Familienwappen dem Ausschließlichkeitsgrundsatz entsprechen muss und das Namensgleichheit nicht zur Führung eines fremden Familienwappens berechtigt.
3.) Firmen, die auf Jahrmärkten oder Mittelalter-Messen auftreten Auf historischen Jahrmärkten treten oft dubiose Wappenhändler auf, die die Atmosphäre der Veranstaltung ausnutzen und zu unüberlegten Käufen animieren. Auch Prospektwerbung kann darunter eingereiht werden. Ein seriöser Heraldiker wird niemals von sich aus an Sie herantreten oder auf irgendwelchen Messen oder Märkten seinen Stand aufbauen!
4.) Gewerbetreibende (Einzelfirmen), die sich den Anschein eines Heraldiker geben. Auch sie weisen oft eine mehr oder weniger große Liste von Prominenten aus Politik und Kultur vor, die von ihnen über den Tisch gezogen worden sind. Oft haben diese Einzelfirmen ihre eigene Wappenrolle, in denen die von ihnen entworfenen Wappen auch registriert werden. Die heralische und zeichnerische Qualität solcher Wappen lässt oft sehr zu wünschen übrig. Dann verkaufen diese Personen zudem noch allen möglichen historischen Klamauk und organisieren manchmal sogar auch historischen Veranstaltungen Ritterturniere (meist mit irgendwelchen Statisten aus Tschechien). Ein seriöser Heraldiker bietet jedoch nur eigene Leistungen an, die er auch tatsächlich selber hergestellt hat. Mit Sicherheit wird er nicht als Zwischenhändler für Ritterrüstungen agieren. Der Gipfel der Unverschämtheit ist dann noch die Tatsache, dass solche Personen sogar in der Wikipedia als "Heraldiker" aufgeführt werden - und man gleichzeitig Artikel über seriöse und weltweit anerkannte Heraldiker löscht. Somit trägt auch die Wikipedia zum Blühen von Wappenschwindel und Wappenhandel bei!
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Letzte Aktualisierung am 14.12.2017
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